Der 7. Oktober, die Stadt und das Leben – Jüdisch in Deutschland – ein Filmabend, der es in sich hatte.

Passend zur Pessach-Festwoche hatte das Pfinztaler Kulturkomitee in den Selmnitzsaal eingeladen, um einen ganz besonderen Dokumentarfilm des  Pfinztaler Filmemachers und ehemaligen Auslandskorrespondenten des SWR, Walter Brähler, aufzuführen.

Der Film beleuchtet eindrücklich die Betroffenheit und Erfahrungen jüdischer Menschen in Deutschland nach dem schrecklichen Terrorangriff in Israel vor eineinhalb Jahren und der nicht enden wollenden Eskalation schockierender und menschenverachtender Gewalt, Krieg und Tod für die Menschen in Israel und im Gazastreifen.

Verschiedene Aspekte des Konflikts einschließlich der historischen Rahmenbedingungen werden aufgezeigt. Bewegende Interviews zeigen beispielhaft auf, wie heikel und konfliktbeladen Jüdisch-sein in Deutschland heute erlebt wird. Die Hoffnung auf Frieden vereint alle vorgestellten Protagonisten – „Wir dürfen nicht aufgeben“.

Das Thema stieß in Pfinztal auf unerwartet starke Resonanz. Der Selmitzsaal war voll besetzt.

Das Team des Kulturkomitees hatte aber auch besondere Gäste eingeladen:

  • So sprach der erste Landesbeamte, Knut Bühler, ein Grußwort, in dem er auf die Bedeutung der Ereignisse für unsere Region hinwies – der  Landkreis Karlsruhe pflegt eine Partnerschaft mit der israelischen Region Sha’ar HaNegev, die ebenfalls am 7. Oktober angegriffen wurde.
  • Für die sich an den Film anschließenden Gesprächsrunde konnte Bernd Morlock, der Vorsitzende des Deutsch-Israelischen Freundeskreises Karlsruhe als kompetenter Moderator gewonnen werden.
  • Viele Fragen aus dem Publikum wurden Aaron Edelmann, einem der Protagonisten des Films gestellt. Er war extra aus Frankfurt angereist.
  • Margret Thorwart von der Buchhandling LiteraDur stellte einen thematisch passenden Büchertisch bereit.

Wie kamen nun Film und Gespräch beim Publikum an?

Der Pfinztaler Filmemacher Walter Brähler hat mit seinem Filmprojekt ein hochsensibles Thema hochsensibel umgesetzt. Wie emotional der Film auf das Publikum wirkte, wurde am Ende deutlich. Nach dem Abspann herrschte betroffene Stille im Saal.

Noch lange machten intensive Gespräche die Runde. Trotz des schwierigen konfliktreichen Themas herrschte am Ende eine positive Atmosphäre im Dialog und Austausch.

Nicht zu vergessen auch die kulinarische Begleitung. So gab es neben Getränken und Brezeln auch Charosset, ein Mus aus Früchten und Nüssen (Äpfel, Mandeln, Haselnüssen, Feigen, Rosinen) und Zimt, das zusammen mit Matze, dem ungesäuerten Brot, welches während des aktuellen Pessach-Festes gegessen werden konnte.

Bürgermeisterin Nicoola Bodner zeigte sich hocherfreut über die Arbeit „ihres Kulturkomitees“. Dessen Vorsitzende, Monika Lüthje-Lenhart, ist wie immer sehr stolz auf ihr tolles Team, das diesen gelungenen Abend möglich gemacht und der Veranstaltung einen würdigen Rahmen gegeben hat.