Kunstform mit Leidenschaft

Treffpunkt zum Interview mit Kulturschaffenden war dieses Mal das Physiotherapiestudio Surmed in Berghausen. Die beiden Vertreterinnen des Kulturkomitees, Monika Lüthje-Lenhart und Julia Wicky, trafen sich mit Artur Meisner, welcher im Studio als Trainer tätig ist.

Der gebürtige Brettener, Student der Sportwissenschaften in Karlsruhe, zog im letzten Jahr mit seiner Partnerin nach Wöschbach. In seiner Freizeit tanzt Artur Breakdance. Dieser Kunstform geht er seit seinem 14 Lebensjahr nach und ist seither nicht mehr aus seinem Leben wegzudenken. Ca. vier Mal pro Woche – zwei bis vier Stunden lang – trainiert Artur. Wobei es für ihn kein Sport ist, sondern seine Leidenschaft.

Angefangen hat diese Leidenschaft über einen Freund, gemeinsam sind sie zum Combo-Kulturzentrum Karlsruhe gegangen um hier die Basics kennenzulernen. Mit Hilfe seines Mentors BBoy Flex Holik, lernte Artur weitere Moves und inspirierende Anregungen kennen.

Faszinierend ist für Artur, dass Breakdance eine kreative künstlerische Tätigkeit ist, er erfindet selbst Abfolgen, entwickelt Ideen und Bewegungen, zeichnet diese via Handy auf und ist meist selbst überrascht, was mit seinem Körper und der Musik möglich ist.

Ursprünglich entstand Breakdance in den 70er Jahren in den Gettos von New York als Gegenbewegung der gewaltbereiten Jugendlichen. In s.g. (Tanz-) Battles wurde und wird weiterhin entschieden wer „Gewinner“ ist: „No Touching“, Dancing statt Kämpfen. Battles sind nicht nur ein Weg, um die Fähigkeiten der Tänzer zu zeigen, sondern auch eine Möglichkeit, die Gemeinschaft zu stärken, neue Moves zu lernen und sich gegenseitig zu inspirieren. Die Tanzstile des Breakdance umfassen verschiedene Techniken wie Toprock (stehende Tänze), Downrock (Bodenarbeit), Powermoves (akrobatische Bewegungen) und Freezes (statische Posen).

Ob er damit Geld verdienen will oder ob Ruhm seine Motivation ist, beantwortet er klar mit Nein – Artur möchte alles aus sich herausholen und sich persönlich weiterentwickeln. Gleichzeitig sieht er auch eine Mission: Junge Menschen, die Ausgrenzung erfahren haben oder aus schwierigen Verhältnissen kommen, Orientierung zu geben. Dies kann mit bzw. durch Breakdance erfolgen. Das Gemeinschaftsgefühl, das Miteinander und auch die Kunst etwas geschaffen zu haben, kann Kinder und Jugendlichen helfen aus Krisen selbstbewusst hervorzugehen. Das will er in Zukunft jungen Menschen vermitteln und ihnen die Chance geben, ihre Mitte zu finden, so wie es ihm selbst auch gelungen ist. Seine Mitte durfte er durch den Glauben finden, wobei ihm das Tanzen sehr geholfen hat – er sieht das Tanzen als Mittel zum Zweck um den Menschen zu dienen und Gott so seinen Dank auszudrücken.

Breakdance ist eine energiegeladene Kunstform, die nicht nur eine beeindruckende Kombination aus Kraft, Geschicklichkeit und Ausdruckskraft darstellt, sondern auch eine lebendige Gemeinschaft von Tänzern vereint. Artur zeigt alles davon und wir möchten uns für dieses bereichernde Interview bedanken und wünschen ihm für seine Zukunft nur das Beste.

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Instagramm: artur.arrow

YouTube, BBoy Flex Holik

Foto: Privat